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Tennisarm: Weniger ist mehr

Bei der landläufig als ‚Tennisarm‘ bekannten lateralen Epicondylitis handelt es sich um eine Schädigung der Sehnen im Ellenbogen. Sind die Schmerzen erst einmal aufgetreten, bleiben sie häufig langanhaltend bestehen und sind für Sportler sehr einschränkend. Die Medizin bietet bei der Behandlung des Tennisarms, der anders als sein Name suggeriert bei allen Sportarten mit entsprechender einseitiger Belastung wie Golf, Tischtennis oder Handball auftritt, verschiedene Therapieformen an. Eine Operation ist dabei eher selten das Mittel der Wahl. Für den Betroffenen und seinen Arzt stellt sich dadurch meist die Frage, welche konservative Behandlungsform die beste Wahl ist.

Wissenschaftler der Kanadischen Schulter- und Ellbogengesellschaft haben in einem Positionspapier die verschiedenen konservativen Behandlungsformen verglichen und dabei auch die Möglichkeit einer Ruhepause ohne jegliche Behandlung des betroffenen Gelenks als Option mit einbezogen, wie die von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin heraus gegebene Deutsche Zeitung für Sportmedizin berichtet. Das Ergebnis des Methodenvergleichs ist ziemlich verblüffend. Denn weder die in den meisten Fällen angewendete Physiotherapie, noch die ebenfalls zum Behandlungsspektrum zählenden Injektionen von Kortikoiden, Plättchenreichem Plasma oder Autologem Conditioniertem Plasma konnten einen Mehrwert in Bezug auf individuelles Schmerzempfinden und Gelenkfunktionalität gegenüber einer einfachen Ruhephase des betroffenen Arms nachweisen.

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass die Forscher zugunsten einer möglichst verzerrungsfreien Ergebnisauswertung jede Methode nur einzeln untersuchten. Somit kann das Positionspapier keine Auskunft darüber geben, ob und inwieweit eine Kombination verschiedener konservativer Behandlungsmethoden einen Nutzen gegenüber einfachem Nichtstun bringen kann.