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Psychische Erkrankungen bei Schulkindern erfordern eine bessere Versorgung

Depressionen sind weit verbreitet. Auch viele Schulkinder sind bereits betroffen.

Der Kinder- und Jugendreport 2019, für den im Auftrag der Krankenkasse "DAK Gesundheit" am Lehrstuhl für "Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement" der Universität Bielefeld die Daten von 800000 Kindern in Deutschland ausgewertet wurden, befasst sich schwerpunktmäßig mit "Ängsten und Depressionen bei Schulkindern". Die Ergebnisse des Reports geben Grund, die psychische Gesundheit von Kindern zwischen zehn und 17 Jahren genauer zu unter die Lupe zu nehmen: "Bestimmte Schulkinder haben ein stark erhöhtes Risiko für eine Depression. Diese Kinder leiden oft leise, bevor sie eine passende Diagnose bekommen. Wir müssen alle aufmerksamer werden – ob in der Familie, in der Schule oder im Sportverein."

Dem Report zufolge zeigen 24 Prozent aller Schulkinder "psychische Auffälligkeiten". Bei zwei Prozent der Kinder dieser Altersklasse wurde eine Depression, bei weiteren zwei Prozent eine Angststörung diagnostiziert. Der Report berichtet davon, dass Depressionen "unter allen psychischen und Verhaltensstörungen am häufigsten zu einer Krankenhauseinweisung" führen. Knapp acht Prozent der von Depression Betroffenen werden innerhalb eines Jahres stationär behandelt. Die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt dabei bei 39 Tagen. 24 Prozent dieser Kinder müssen innerhalb von zwei Jahren erneut im Krankenhaus behandelt werden. Dass sich betroffene Kinder mehrmals in stationäre Behandlung begeben müssen, liegt nach den DAK-Ergebnissen an einer fehlenden ambulanten Anschlussversorgung: „Für junge Klinikpatienten fehlt nach der Entlassung oft eine passende ambulante Nachsorge. Wir haben offenkundige Versorgungslücken nach der Krankenhausentlassung, die wir dringend schließen müssen. Eine Rehospitalisierungsquote von 24 Prozent ist alarmierend.“

Als wichtigste Risikofaktoren für die Ausbildung einer Depression in jungen Jahren nennt der Report chronische körperliche Krankenheiten sowie die psychische Gesundssituation der Eltern. So sind die Kinder "seelisch kranker oder suchtkranker Eltern besonders gefährdet".