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Eiben lieber meiden

Die Eibe erkennt man leicht an ihren leuchtend roten Samenmanteln. Wirklich gefährlich sind allerdings die Zweige und Nadeln des Baumes.

Wie es zu der Vergiftung des jungen Mannes kam, der mit einem Herzstillstand in eine Klinik im schweizerischen Lausanne eingeliefert wurde, ist nachträglich nicht mehr zu klären. Nur wenig später nach der Einlieferung des Patienten konnte nur noch der Tod des 20-Jährigen festgestellt werden. Da zunächst auch die Ursache für den Herz-Kreislauf-Stllstand völlig unklar war, machten sich die Ärzte auf die Suche nach toxischen Substanzen im Blut und Urin des Mannes, fanden dabei aber kaum Hinweise. Erst nach eingehenden Analysen in der rechtsmedizinischen Abteilung kam man durch den Fund von Taxicatin-Abbaustoffen im Urin dem Grund auf die Spur: Der junge Mann hatte offensichtlich Nadeln von einem Eibenbaum gegessen.

Dass die Eibe für Mensch und Tier giftig ist und der Verzehr von Eibennadeln bis zum Tod führen kann, ist schon seit 2000 Jahren bekannt. Während solche Vergiftungen beim Menschen selten auftreten, fallen Tiere dem Verzehr dieser in Europa weit verbreiteten Koniferenart, die auch als Zierpflanze in Gärten anzutreffen ist, wesentlich häufiger zum Opfer. Die Eibe enthält sogenannte Taxine (Taxin A und B), die in allen Pflanzenteilen außer den roten Samenmantel vorkommen und im menschlichen Körper nur schwer nachzuweisen sind. Während der Verzehr der Samen zu vergleichsweise leichten Symptomen wie Übelkeit führt, können bereits 50 Gramm Nadeln des Baumes zum Tod eines erwachsenen Menschen führen. Besonders gefährlich macht diese Form der Vergiftung, dass es kein Gegenmittel gibt. Bei der Behandlung können lediglich die Symptome gemildert (z.B. durch Gabe von Aktivkohle) und das Herz durch externe Stimulation unterstützt werden.