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Langsamer Altern durch Ausdauersport

Das biologische Alter bemisst sich u.a. an der Länge der Chromosomenkappen.

Das "European Heart Journal" berichtet von einer medizinischen Studie, in der die Auswirkungen von Ausdauertraining auf die Alterungsprozesse des Menschen untersucht wurden. Konkret haben die Wissenschaftler von der Universität Leipzig die Wirkung von Ausdauertraining auf die Länge der Telomere erforscht. Telomere sind die Endkappen der Chromosomen. Bei der Zellteilung verkürzen sich diese Kappen, bis eine bestimmte Mindestlänge erreicht ist. Danach kann sich die Zelle nicht mehr weiter teilen. Aus diesem Grund gelten Telomere als ein Marker, der das biologische Alter bestimmt. Etwas vereinfacht ausgedrückt lässt sich daher sagen: Je länger die Telomere eines Menschen sind, desto geringer ist sein biologisches Alter.

Bei der Studie bildeten insgesamt 266 Erwachsene ohne sportliche Vorerfahrung vier Gruppen. Eine Gruppe absolvierte Ausdauertraining (drei mal wöchentlich jeweils 45 Minuten Laufen oder Walking). Eine zweite Gruppe nahm ebenfalls dreimal pro Woche an einem stark beanspruchenden Intervalltraining teil (vier Minuten Training und vier Minuten Ruhe im Wechsel). Die dritte Gruppe absolvierte im Rahmen eines Zirkeltrainings Kraftübungen. Die letzte Gruppe blieb sportlich untätig. Nach sechsmonatigem Training stellten die Wissenschaftler bei allen drei Sportgruppen fest, dass sich die körperliche Fitness, d.h. die maximale Sauerstoffzufuhr der Teilnehmer verbessert hat. Ein auffälliger Unterschied zeigte sich dagegen bei den Telomeren. Die Länge der Chromosomenkappen bei der Gruppe, die Krafttraining machte, hatte sich in gleicher Weise verkürzt wie bei der Gruppe, die keinerlei Sport ausübte. Bei den beiden erstgenannten Gruppen zeigte sich dagegen eine 3,3 bis 3,5 prozentige Verlängerung der Telomere. Die Forscher stellten fest, dass sich die Aktivität der Telomerase, einem Enzym, das die Länge der Telomere vergrößern kann, bei diesen beiden Gruppen verdoppelt hat.