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„FLS Care“ soll die Versorgung von Osteoporose-Patienten verbessern

Die Zahl der Osteoporose-assoziierten Knochbrüche ließe sich durch bessere Versorgung deutlich verringern.

Im Oktober 2019 startet eine Studie unter dem Titel „FLS-Care“ (FLS = Fracture Liaison Services) mit dem Ziel, die Versorgung von Osteoporose-Patienten zu verbessern. Die Studie steht unter der Führung von Prof. Dr. Wolfgang Böcker und Prof. Dr. Christian Kammerlander vom Klinikum der Universität München (LMU). Konkret geht es dabei um den Beweis, dass eine ambulante Nachsorge einer im Krankenhaus diagnostizierten und initial therapierten Osteoporose-Erkrankung die Zahl von Folgefrakturen reduzieren und somit die Lebensqualität der Patienten verbessern und den finanziellen Aufwand für deren Behandlung verringern kann.

Die nach wie vor hohe Anzahl von Osteoporose-bedingten Knochenbrüchen nach der ersten Diagnose und Therapie der Erkrankung, die meist durch banale Stürze auftreten, ist eine starke Belastung betroffenen Patienten. Mit neun Milliarden Euro ist der finanzielle Aufwand, der für die Behandlung aufgebracht werden muss, immens - immerhin kommt es in Deutschland jährlich zu mehr als 700000 Frakturen, die in Verbindung mit einer Osteoporose-Erkrankung stehen.

Dabei könnten 30 bis 80 Prozent dieser Folgefrakturen durch eine standardisierte Abklärung und Therapie der Patienten vermieden werden, teilt das Münchner Klinikum mit. Derzeit erhalten nicht einmal zehn Prozent der Betroffenen eine solche Behandlung. Die Gründe dafür liegen nach Einschätzung der Mediziner einerseits in der unzureichenden Überleitung vom stationären in den ambulanten Bereich. Aber auch fehlendes Patientenwissen und die Akzeptanz der Erkrankung bilden ein Hindernis für die verbesserte Versorgung.

Durch die Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten will „FLS Care“ eine optimale Versorgung der betroffenen Patienten sicher stellen. An der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung soll eine Pflegekraft die Koordination der Weiterleitung des Patienten koordinieren. Desweiteren soll ein Sturzpräventionsprogramm inklusive Hausbesuch für eine Verringerung der Fallzahlen sorgen. An der Studie sollen 1200 Patienten, die eine Hüftfraktur erlitten haben, an 18 bayrischen Standorten teilnehmen.