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Feinstaub -der unsichtbare Feind

In Deutschland geht das Phänomen Landflucht um- die Menschen zieht es immer mehr in Ballungszentren. Großstädte haben jede Menge Vorzüge, doch Stadtmenschen zahlen dafür einen hohen Preis: eine deutliche geringere Lebenserwartung als Landbewohner.

Das Wort „Feinstaub“ klingt in etwa harmlos wie „Wattebausch“. Doch weit gefehlt: Die von Kraftwerken, Autos, Fabriken und Heizungen abgesonderten giftstoffhaltigen Staubpartikel wirken sich sehr schädlich auf die Gesundheit aus. Laut einer US-Studie sterben Städter im Durchschnitt 18 Monate eher als Bewohner von so genannten Reinluftgebieten. Dies wird neben dem Faktor „Lärm“ auch auf die weitaus höhere Feinstaub-Konzentration in Großstädten zurückgeführt.

Doch was genau macht den Feinstaub eigentlich so schädlich?

Er dringt beim Einatmen zunächst in die Lunge ein. Die darauf folgende Abwehrreaktion der Lunge schädigt deren Gewebe. Dies führt zu einem erhöhten Lungenkrebsrisiko. Doch auch das Herz- Kreislaufsystem zeigt sich durch Abwehrreaktionen auf den „unsichtbaren Feind“ deutlich belastet. Die Gefahr, eine Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, steigt mit der wachsender Feinstaub-Konzentration, dies gilt als bewiesen.

Uneins sind sich die Experten indes, wenn es um ein erhöhtes Diabetes-Risiko bei starker Feinstaub-Belastung geht. Studien weisen zwar auf den Zusammenhang hin, die Ursachen für dieses Phänomen sind aber noch nicht geklärt. Außerdem gibt es bereits Hinweise, dass Feinstaub bis ins Gehirn eindringen und dessen Funktionen schädigen kann.

Schützen können sich Menschen, die in Ballungsräumen wohnen, bisher nur durch eine gesunde Lebensweise, um der körperlichen Belastung durch Feinstaub entgegenzusteuern. Die Chirurgenmasken, mit welchen sich Menschen aus dem asiatischen Raum zu helfen versuchen, halten viele Experten für nicht praktikabel.