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Stark übergewichtige Menschen schaden nicht nur ihrem Körper

Einer Studie des Krankenhaus Paul Brousse in Villejuif (Frankreich) zufolge, beginnt der Abbau der Hirnleistung bei fettleibigen (adipöse) Menschen eher als bei Normalgewichtigen. Das ist auch dann der Fall, wenn die Adipösen ansonsten keine gesundheitlichen Einschränkungen wie Diabetes oder Bluthochdruck haben.

Bereits vor der Studie war bekannt, dass Fettleibigkeit das Demenz-Risiko erhöht. Die neue Erkenntnis der Analyse: Bei dicken Menschen setzt der geistigen Abbau eher ein als bei Schlanken. Die 6.400 Teilnehmer waren zu Beginn der Studie zwischen 39 und 63 Jahre alt, 38 Prozent von ihnen waren übergewichtig und 9 Prozent adipös. Von 1991 bis 2009 wurden Gedächtnis, logisches Verständnis und Sprachflüssigkeit der Probanden mehrfach analysiert. Schon beim ersten Test in den Jahren 1997-1999 schnitten die adipösen Teilnehmer deutlich schlechter ab als die Normalgewichtigen. Dabei spielten verschiedene andere Faktoren wie etwa Blutfett- oder Insulinwert eine sehr untergeordnete Rolle. Die Hirnleistung der schwergewichtigen Probanden war also - ganz unabhängig von ihrem sonstigen körperlichen Zustand - schlechter als bei den schlanken Teilnehmern.

Bei späteren Tests wurde allerdings festgestellt, dass sich der Intelligenz-Abbau bei sehr dicken Menschen zusätzlich beschleunigt, wenn weitere körperliche Faktoren hinzukommen. Das Gehirn adipöser Menschen leistet also im Vergleich zu gleichaltrigen Normalgewichtigen generell schon weniger, kommen zusätzlich noch andere Kriterien wie schlechte Blutfett- oder Insulinwerte hinzu, nimmt die Hirnleistung der Adipösen noch schneller ab.

Die Ursachen für das durchaus provokante Ergebnis der Studie sind noch nicht eindeutig geklärt. Experten vermuten, dass sehr dicke Menschen sich zu wenig bewegen. Denn körperliche Aktivität steigert in der Regel auch die Hirnleistung.