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Deutsche Jugendliche leiden mehr

Ein erschreckendes Ergebnis liefert die europaweite Studie "Saving and Empowering Young Lives in Europe“ („Schutz und Stärkung junger Menschen in Europa“): Deutsche Schülerinnen und Schüler leiden zusammen mit ihren französischen „Kollegen“ häufiger an Depressionen, fügen sich häufiger Verletzungen zu und versuchen öfter, sich das Leben zu nehmen als die Jugendlichen aus den anderen an der Untersuchung teilnehmenden Ländern.

Getestet wurden in Deutschland mehr als 1400 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren. Besonders alarmierend sind die Zahlen in Bezug auf selbstverletzendes Verhalten: Etwa 30 Prozent der befragten Mädchen gaben an, sich schon einmal absichtlich Schnittwunden zugefügt zu haben. Bei rund 18 Prozent der Teilnehmerinnen und acht Prozent der Teilnehmer komme dies regelmäßig vor, so das traurige Resultat. Auch von anderen gefährlichen Krankheiten und Verhaltensweisen sind deutsche Jugendliche in hohem Maß betroffen: Rund 30 Prozent der Mädchen gaben an, an Depressionen zu leiden, 15 Prozent haben bereits mit Selbstmordgedanken gespielt und acht Prozent schon einen Suizidversuch begangen.

Jungs hingegen leiden stärker an Alkohol- und Drogenproblemen: Zwölf Prozent trinken einmal pro Woche oder noch häufiger und 15 Prozent haben bereits Drogenerfahrungen. Daneben weisen 14 Prozent der Mädchen und Jungen einen bedenklichen Internet-Konsum auf, knapp fünf Prozent sind bereits abhängig.

Eltern sollten daher das Verhalten ihrer heranwachsenden Sprösslinge stets im Auge behalten, denn Jugendliche brauchen fast ebenso viel Fürsorge wie Kinder. Bei Anzeichen wie starkem Leistungsabfall, Lustlosigkeit, Gereiztheit oder Gewichtsschwankungen sollte die Familie sich von ihrem Arzt oder einem Kinder- und Jugendpsychiater beraten lassen.