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Was ist bei einer Pilzvergiftung zu tun?

Herbstzeit ist Pilzzeit. In dieser Jahreszeit zieht es wieder unzählige Sammler in die Natur auf der Suche nach den kleinen Gewächsen, die - was viele nicht wissen - nicht zu den Pflanzen zählen, sondern eine eigene Gattung zwischen Pflanzen- und Tierreich darstellen. Was viele ebenso nicht wissen (oder lediglich zu wissen glauben), ist, wie sich die leckeren Exemplare von ihren mitunter täuschend ähnlichen giftigen Artgenossen unterscheiden lassen, wodurch es immer wieder zu Pilzvergiftungen kommt. Während manche ungenießbaren Exemplare lediglich Übelkeit und andere vergleichsweise harmlose Symptome hervorrufen können Vergiftungen mit Pilzen wie dem auch in Deutschland heimischen Knollenblätterpilz lebensbedrohlich werden. Kommt es zum Verzehr eines Grünen Knollenblätterpilzes ist schnelle Hilfe gefordert, denn der scheinbar harmlose Verlauf der Vergiftung, bei dem anfängliche Übelkeit mit Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden nach 12 bis 24 Stunden wieder abklingen, ist trügerisch. Nur wenige Tage später kann es zu Leberversagen mit einhergehender Gelbsucht und Blutungen in den Verdauungsorganen kommen. Unbehandelt kann der Betroffene in der Folge ins Koma fallen.

Bemerkt man eine Pilzvergiftung, sollte als erstes der Griff zum Telefon erfolgen. Hilfe findet man unter der allgemeinen Notfallnummer 112 oder bei den Giftnotrufzentralen (zur Liste der Liste der Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und Schweiz). Abzuraten ist dagegen von Hausmittel wie der Gabe von Milch oder dem Versuch, Erbrechen durch das Trinken von Salzwasser auszulösen. Stattdessen sollten Essensrest oder Erbrochenes nach Möglichkeit aufbewahrt werden, damit diese untersucht und die Pilz- bzw. Giftart festgestellt werden kann. Bei der weiteren Behandlung kommt häufig Aktivkohle zum Einsatz, um die Giftstoffe zu binden. Bei schweren Vergiftungen wie durch den Knollenblätterpilz kann eine Aufnahme auf die Intensivstation und der Einsatz weiterer Medikamente notwendig werden. Kommt es zum Leberversagen, kann sogar eine Lebertransplantation notwendig werden.

Grundsätzlich gilt, keinerlei Risiko einzugehen und selbst gesammelte Pilze wirklich nur dann zu essen, wenn man sich absolut sicher ist, um welche Arten es sich dabei handelt.