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Diabetes vorbeugen durch bessere Ernährung

Dass Diabetes mellitus Typ2 und (falsche) Ernährung eng zusammen hängen ist keine neue Erkenntnis. Zahlreiche Studien und Metaanalysen haben sich mit dem Thema beschäftigt und den starken Einfluss der Ernährung auf die Volkskrankheit Diabetes heraus gearbeitet. In der medizinischen Fachzeitschrift „Internistische Praxis - Zeitschrift für die gesamte Innere Medizin“ ( Ausgabe 66, 2023) haben die Diabetesforscher S. Schlesinger, M. Neuenschwander und J. Barbaresko aus Düsseldorf und München die genauen Zusammenhänge anhand ihrer tatsächlichen Evidenzlage eingeordnet, indem sie die einzelnen Faktoren in vier absteigende Evidenzklassen „Hoch“, „Moderat“, „Gering“ und „Sehr gering“ kategorisieren.

So ordneten die Forscher Studienergebnisse, die einer gesunden Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und einer geringen Menge von rotem Fleisch und zuckerhaltigen Getränken ein um 21 Prozent vermindertes Risiko für eine Erkrankung an Diabetes Typ 2 zuschreiben sowie ein um 44 Prozent erhöhtes Risiko bei umgekehrtem Ernährungsverhalten in die zweithöchste Evidenzklasse „Moderat“ ein. Die Evidenz für eine 33-prozentige Risikosenkung durch vegetarische Ernährung halten die Forscher zwar nur für „gering“, weisen aber auf eine weitere Studie hin, der entsprechend eine Ernährung mit hohem pflanzlichem und geringem tierischen Anteil eine Risikoreduzierung von 12 Prozent einhergeht.

Eine verlässliche Einstufung der Auswirkungen unterschiedlicher Mahlzeitenfrequenzen sei dagegen (noch) nicht möglich. „Insgesamt gibt es bezüglich Mahlzeitenfrequenz

und -Timing noch sehr wenig Evidenz aus epidemiologischen Studien. Die neuesten Erkenntnisse aus klinischen Studien deuten darauf hin, dass Intervallfasten nicht besser abschneidet als eine konventionelle Kalorienreduktion hinsichtlich der Gewichtsabnahme und der Verbesserung von glykämischen Markern“, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift.

Zusammenfassend schreiben die Wissenschaftler einer Riskiosenkung für eine Diabeteserkrankung durch die Ernährung mit einem großen Anteil an Vollkornprodukten, Getreidefasern, pflanzlichen Fetten und Proteinen, ungesüßtem Kaffee und Tee eine „robuste Evidenz“ zu. Umgehrt gilt gleiches für eine Risikosteigerung durch den starken Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch, Fast Food, tierischen Fetten und Proteinen, gezuckerten und künstlich gesüßten Getränken. Außerdem deutet einiges darauf hin, dass der Verarbeitungsgrad der einzelnen Lebensmittel eine signifikante Rolle für das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken spielt. „Daher sollten vor allem frische unverarbeitete Produkte hochverarbeiten Produkten, wie zum Beispiel Fertigprodukten und Süßwaren, vorgezogen werden“, so die Wissenschaftler.