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Cholesterin und Osteoporose - ein indirekter Zusammenhang

Weibliche Senioren sind überdurchschnittlich oft von Osteoporose betroffen.

Während Cholesterin immer stärker zum Inbegriff eines negativen Gesundheitsmarkers wird und die medizinischen Leitlinien die entsprechenden Grenzwerte immer weiter absenken, verbreitet sich die Osteoporose insbesondere bei Frauen im fortgeschrittenen Alter deutlich. Auf der Suche nach Gründen für den fortschreitenden Knochenschwund. In der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Wien hat sich ein Wissenschaftlerteam daran gemacht, den Einfluss von Statinen, einer Medikamentengruppe, die häufig als Lipidsenker bei zu hohem Cholesterinspiegel eingesetzt wird, auf die Osteoporose zu untersuchen.

Die Forscher verarbeiteten knapp acht Millionen Datensätze. Ihre Analyse ergab, dass bei den Statinkonsumenten mehr als die dreifache Anzahl an Osteoporosefällen auftraten la bei der Kontrollgruppe, die keine Lipidsenker nahm. Zwar ist niedrige eine Dosierung der Statine bis zu 10 mg wesentlich seltener mit einer Häufung von Osteoporosediagnosen einher gegangen. Jedoch hat bereits eine mittlere Dosis genügt, um die Knochenschwundhäzufigkeit zu verdoppeln - unabhängig von Alter, Geschlecht und anderen Risikofaktoren.

Der Zusammenhang lässt sich sogra relativ leicht nachvollziehen. Cholesterin ist biochemisch betrachtet eine Vorstufe des weiblichen Sexualhormons Östrogen und seines männlichen Pendants Testosteron. Die Schutzfunktion dieser Hormone gegen Knochenschwund ist bekannt. Wird also die Bildung von Cholesterin reduziert, verringert sich auch die Menge des jeweiligen Geschlechtshormons und letztlich dessen Schutzfunktion für die Knochendichte.