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Der nächste Anlauf zur Nährwert-Ampel

Analog zu den aus dem Straßenverkehr bekannten Farben, soll die "Nährwert-Ampel" den Verbraucher durch das alltägliche Lebensmittel-Dickicht leiten.

Die Einführung der sogenannten Nährwert-Ampel wurde bereits 2010 vom europäischen Parlament abgelehnt. Das Verbraucher-Informationsinstrument sollte Hersteller von Lebensmitteln dazu verpflichten, ihre Produkte gemäß des jeweiligen Anteils an Zucker, Salz und Fett mit Farbpunkten zu kennzeichnen. Grün stünde demnach für eine unbedenkliche Menge, Gelb für einen mittleren Anteil der genannten Nährstoffe und Rot für eine ungesund hohe Dosierung. Die Idee dahinter ist, dem Verbraucher auf einen Blick zu ermöglichen, Produkte gemäß ihrer gesundheitlichen Auswirkungen einordnen zu können.

Begründet wurde der Widerstand gegen die von Verbraucherschützern, Ärzteverbänden und Teilen der Politik geforderte farbliche Verbraucherinformation seinerzeit mit fehlender wissenschaftlicher Grundlage der Ampel. Die Gegner argumentierten, dass beispielsweise reine Fruchtsäfte wegen ihres hohen Fruchtzuckergehalts rot gekennzeichnet werden müssten, während mit Zuckeraustauschstoffen gesüßte Light-Limonaden einen grünen Punkt erhalten würden.

Nun hat sich der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR), eine aus Kommunalpolitikern bestehende Untergruppierung des Europäischen Parlaments, des Themas erneut angenommen. Acht Jahre nach dem ersten negativen Bescheid macht der AdR mit einem „Eine gesunde Ernährung für Kinder: Zum Wohle der Zukunft Europas“ titulierten Thesenpapier einen erneuten Anlauf, die Nährwert-Ampel europaweit verbindlich einzuführen. Kann der Ausschuss mit seiner Empfehlung den Europäischen Rat und das Europaparlament überzeugen, dürften Lebensmittelhersteller beispielsweise nur noch Produkte als „für Kinder geeignet“ ausweisen, deren Nährwerte dem offiziellen Vorgabenkatalog des europäischen Gesetzgebers entsprechen. Neben der Nährwert-Ampel empfiehlt der AdR auch schulische und vorschulische Bildungsinitiativen, um die Kindergesundheit in Europa zu verbessern.