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Arzneimittelmissbrauch steigt an

Selbstmedikation boomt: für jede Stimmung die passende Pille.

In Deutschland benutzen immer mehr Menschen Medikamente ohne medizinische Notwendigkeit. Diese erschreckende Erkenntnis geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bundesapothekerkammer hervor. 17 Prozent der Teilnehmer gaben an, bereits verschreibungspflichtige Arzneimittel missbraucht zu haben, weitere 26 Prozent können sich immerhin vorstellen, vom Arzt verschriebene Pillen zur Steigerung der Stimmung oder der Leistungsfähigkeit einzusetzen. 

 Bei frei verkäuflichen Produkten liegen die Zahlen sogar noch höher: 30 Prozent der Befragten praktizieren den hochgradig zweifelhaften Einsatz von Medikamenten längst, weitere 25 Prozent erwägen, dies zukünftig zu tun. 

 Hauptbezugsquelle für die missbrauchten frei verkäuflichen ebenso wie rezeptpflichtigen Mittel seien nach wie vor die Apotheken. Menschen, die Pillen für ihr Wohlbefinden benutzen, arbeiten hier mit unterschiedlichen Tricks. Die „Konsumenten“ lassen sich beispielsweise von mehreren Ärzten Rezepte ausstellen oder fälschen diese.