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Wenn die Angst mitfliegt

Neben dem Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörige, das die entsetzliche Germanwings-Katastrophe im öffentlichen Bewusstsein auslöst, nährt ein solches Ereignis bei vielen Menschen auch ihre ohnehin schon existente Flugangst (Aviophobie). Die Vorstellung, man könne selbst in die Situation eines Flugzeugabsturzes geraten, hält Betroffene nicht selten davon ab, überhaupt jemals in ein Flugzeug zu steigen.

Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach sind etwa 16 Prozent der Deutschen von Aviophopie-Symptomen betroffen. Dazu zählen unter anderem Schwindel, Schweißausbrüche, Atemnot, Herzrasen und Übelkeit – alles ausgelöst durch Panik, welche die Patienten während eines Fluges fast zwangsläufig überfällt.

Die Flugangst kann unterschiedliche Ursachen haben: dem einen macht vor allem die Enge in der Kabine zu schaffen, der andere fürchtet sich, weil er im Flugzeug keinerlei Kontrolle über die Situation hat und der dritte malt sich im Geiste permanent und natürlich unfreiwillig Katastrophenszenarien aus. Was alle Betroffenen letztendlich eint, ist die Angst vor dem Tod während eines Fluges.

Aviophobie-Patienten haben zwei Möglichkeiten: Flüge generell zu meiden oder die Angst möglichst wirksam zu bekämpfen. Wer sich für letzteres entscheidet, kann unter diversen Hilfsformen wählen. Dazu zählen Psychotherapie, spezielle Flugangst-Seminare und medikamentöse Behandlung, auf welche aber nur im Notfall zurückgegriffen werden sollte, da meist suchtbildende Beruhigungsmittel zur akuten Angstbekämpfung eingesetzt werden. Betroffene können sich mit ihrem Problem an ihren Hausarzt wenden, um gemeinsam mit ihm den bestmöglichen Behandlungsplan zu erarbeiten.