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Übergewicht beginnt bereits im Mutterleib

Mütter haben schon während der Schwangerschaft großen Einfluss darauf, ob ihr Kind später dick oder normalgewichtig wird. Zu diesem brisanten Ergebnis kamen Forscher des Universitätsklinikums Ulm aufgrund einer von ihnen durchgeführten Langzeitstudie.

Acht Jahre lang begleiteten die Mediziner die Gewichtsentwicklung von 1000 Kindern bereits seit Beginn der Schwangerschaft. Diejenigen Mütter, die schon vor und auch während der 9 Monate übergewichtig waren, gaben dieses „schwere Erbe“ direkt an ihre Kinder weiter. Die Säuglinge wogen bereits im Mutterleib und direkt nach der Geburt überdurchschnittlich viel. Des Weiteren blieb bei vielen der Kinder das Übergewicht während der gesamten acht Jahre Studien-Beobachtungszeit bestehen. Laut der Mediziner aus Ulm haben schwere Säuglinge einen zu hohen Blutzuckerspiegel (Insulinspiegel), welchen sie im weiteren Leben kaum wieder loswerden. Diese Stoffwechsel-Störung führt oft zu Übergewicht, selbst dann, wenn die betroffenen Kinder sich gesund ernähren und ausreichend viel bewegen. Auch im Erwachsenenalter bleibt der erhöhte Blutzuckerspiegel und somit die Anfälligkeit für Fettleibigkeit bestehen. Außerdem bergen hohen Insulinwerte eine weitere Gefahr für die Gesundheit: Laut der Studien-Autoren werde das Risiko, an Diabetes zu erkranken dadurch deutlich erhöht.

Heutzutage sind etwa ein Drittel der schwangeren Frauen in Deutschland übergewichtig. Viele von ihnen wissen vermutlich nicht um die negativen Auswirkungen, die ihre Leibesfülle auf ihr ungeborenes Kind hat. Die Forscher aus Ulm weisen darauf hin, dass diesbezüglich ein Nachholbedarf an Aufklärung bestünde. Korpulente Frauen mit Kinderwunsch sollten über die möglichen Folgen ihres Übergewichts rechtzeitig Bescheid wissen, um die Chance zu bekommen, ihrem Sprössling einen optimalen Start ins Leben zu schenken.