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Saarbrücker Studie: Spinnenphobie morgens bekämpfen

Die Angst vor Spinnen (Arachnophobie) ist ein allgemein bekanntes und weit verbreitetes Phänomen. Es gibt verschiedene Therapieansätze, mit deren Umsetzung Psychologen diese – zumindest in unseren Breiten – unbegründete Furcht erfolgreich bekämpfen. Mittels einer Studie an der Saarbrücker Universität würde kürzlich eine zusätzliche Fragestellung erörtert: nämlich, zu welcher Tageszeit eine Behandlung gegen Arachnophobie am besten stattfindet.

Die beiden Psychologinnen Tanja Michael und Johanna Lass-Hennemann hatten 60 Spinnen-Phobiker als Probanden ausgewählt, von denen 30 morgens zwischen 8 und 11 Uhr und die anderen 30 abends zwischen 18 und 21 Uhr an Therapiesitzungen teilnahmen.

Der Erfolg der Behandlung wurde zuerst nach einer Woche und endgültige nach drei Monaten mittels eines Fragebogens sowie eines Verhaltenstests, bei dem die Probanden einer Spinne möglichst nahe kommen mussten, gemessen. Ganz eindeutig hatte sich bei den „Morgen-Patienten“die Angst stärker zurückgebildet.

Die Saarbrücker Forscherinnen führen dieses Ergebnis auf das Hormon Cortisol zurück, welches dabei hilft, Lernprozesse zu intensivieren und dessen Spiegel im menschlichen Körper normalerweise morgens höher ist als abends. Dieses Resultat lässt die Vermutung zu, dass sich eine morgendliche Behandlung auch auf andere, schwerwiegendere Angststörungen positiv auswirken kann. Dies möchten Tanja Michael und Johanna Lass-Hennemann in einer Folgestudie untersuchen.