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Der Pilz – Medizin für Kenner, Gift für Laien

Buntere Blätter, dunklere Tage, wärmere Getränke – der Herbst ist da und mit ihm die Pilzsaison. Viele Menschen zieht es dieser Tage nicht nur zum Spaziergang in den Wald. Sie möchten Champignon, Hallimasch & Co. vor dem Verzehr selbst sammeln statt sie auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt zu kaufen. Ein Ausflug „in die Pilze“(wie man im Saarland sagt) sollte aber immer von mindestens einem Profi-Sammler begleitet werden, der Giftpilze von Speisepilzen unterscheiden kann. Der hochgradig gesundheitsgefährdende Knollenblätterpilz beispielsweise sieht dem Champignon zum verwechseln ähnlich. Hier ist das Auge eines Kenners gefragt, um einer schweren Vergiftung vorzubeugen.

Ist ein Knollenblätterpilz versehentlich verzehrt worden, treten zunächst Symptome wie Magenschmerzen, Brechreiz, Durchfall, Verwirrtheit und sogar Halluzinationen auf. Bei ersten Anzeichen sollten die Betroffenen sofort den Notarzt rufen, denn es drohen Leber- und Nierenversagen sowie in letzter Konsequenz der Tod. Der Mythos, dass Milch, Salzwasser oder Kohletabletten die Vergiftungserscheinungen lindern können, entspricht nicht der Wahrheit. Ganz im Gegenteil: all diese Maßnahmen können den Gesundheitszustand der Betroffenen massiv verschlimmern. Der Knollenblätterpilz hat hierzulande noch viele andere giftige und ungenießbare – also sehr schlecht schmeckende - Artgenossen, Vorsicht ist beim Pilze sammeln also absolut unerlässlich.

Die gesunde Seite des Pilzes

Pfifferling, Steinpilz, Champignon & Co.: Speisepilze sind in gekochter Form wahre Alleskönner! (Roh sind sie – abgesehen von Champignon und Steinpilz – ungenießbar.) Sie enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium sowie Spurenelemente wie etwa Zink und Selen. Außerdem stecken jede Menge Proteine in Pilzen, womit sie Fleisch ersetzen können, ohne dass der Körper Mangelerscheinungen davonträgt. Einige der Waldbewohner enthalten Vitamin A, B, C und D welche die für Nerven, Haut, Schleimhäute und Knochen zuständig sind. Daneben sind Speisepilze äußerst Kalorienarm und nicht zu vergessen – sehr lecker.

Eine Warnung trübt jedoch auch die Freude: Speisepilze sollten nicht am Straßenrand gesammelt werden. Dort nehmen sie nämlich vom Boden Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber auf, die sie beim Verzehr an den Menschen weitergeben.