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Wenn Arbeit krank macht

Der Arbeitsalltag der Deutschen wird immer stressiger, die psychische Belastung der Arbeitnehmer immer größer. Diese beunruhigende These geistert schon einige Zeit immer wieder durch die Medien – und wird durch den Gesundheitsreport 2013 der Techniker Krankenkasse (TK) erneut untermauert.

Der Report untersucht unter anderem den krankheitsbedingten Arbeitsausfall der von der TK versicherten Beschäftigten. Etwa zehn Prozent der deutschen Arbeitnehmerschaft sind Kunden der Techniker Krankenkasse, es können also - hochgerechnet - Rückschlüsse auf alle deutschen Arbeitnehmer gezogen werden.

Im TK Gesundheitsreport 2013 belegen psychische Erkrankungen bei der Häufigkeit der Fehlzeiten am Arbeitsplatz den zweiten Platz – Tendenz steigend, denn die Zahl der Krankschreibung denen eine psychische Diagnose, etwa Depression oder Burnout-Syndrom, zugrunde liegt, ist seit 2006 um 76 Prozent gewachsen. Besonders oft sind Menschen zwischen 30 und 50 Jahre betroffen. Auch die Art der Beschäftigung scheint bei Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen eine wesentliche Rolle zu spielen: Menschen, die befristet oder Teilzeit arbeiten sind besonders häufig betroffen. Außerdem nehmen laut Report die Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen proportional zur Höhe des Bildungsstandes ab. Hochschulprofessoren und angestellte Ärzte haben demnach viel seltener mit Depressionen und Co. zu kämpfen als ungelernte Kräfte.

Einen der Hauptgründe für diese bedenklichen Entwicklungen sehen Experten in der Problematik der ständigen Erreichbarkeit durch Smartphones. Kurz gesagt: Wer zu jeder Zeit und überall E-Mails vom Chef bekommt, der kann nie richtig abschalten. Auch die Politik beschäftigt sich schon einige Zeit mit der Thematik – bisher allerdings ohne klare Gesetzesregelungen.

Wer sich dauerhaft gestresst, müde, abgeschlagen oder traurig fühlt, sollte diese Symptome ernst nehmen und mit seinem Hausarzt sprechen. Dieser muss gegebenenfalls eingreifen und den Patienten krank schreiben und an einen Facharzt vermitteln. Denn: Der Job ist zwar wichtig, aber die Gesundheit geht immer vor!