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Wenn atmen zur Mutprobe wird

Luftverschmutzung – ein Wort in aller Munde. Dennoch hat kaum jemand eine konkrete Vorstellung, wie hoch die Gesundheitsrisiken durch das Einatmen verunreinigter Luft sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschäftigte sich kürzlich in einem umfangreichen Report mit dieser Frage und gibt Anlass zur Sorge – vor allem um Menschen in anderen Regionen der Erde.

Laut Schätzungen der WHO standen im Jahr 2012 weltweit etwa ein Achtel aller Todesfälle mit dem Thema Luftverschmutzung in Zusammenhang. Diese etwa sieben Millionen Sterbefälle stellen eine Verdoppelung vergangener WHO-Auswertungen dar. Etwas über die Hälfte der Tode durch Luftverschmutzung hängt aber nicht mit der industriellen Schadstoffbelastung von außen sondern mit der gesundheitsgefährdenden Innenluft im Haushalt zusammen. Denn weltweit beheizen etwa drei Milliarden Menschen ihre Wohnungen durch Öfen, die Schadstoffe freisetzen oder bereiten ihr Essen am offenen Feuer zu, was auf Dauer ebenfalls massiv gesundheitsschädlich ist.

Ob nun innere oder äußere Luftverschmutzung – in beiden Fällen sind die Regionen Südost-Asien und Westpazifik am stärksten betroffen. Beispielsweise starben dort laut Schätzungen der WHO im Jahr 2010 etwa 3,3 Millionen Menschen an den Folgen der häuslichen Schadstoffbelastung und etwa 2,6 Millionen Menschen an äußerer Luftverunreinigung. Dies bedeutet: von den 7,5 Millionen durch Luftverschmutzung verursachten Todesfällen im Jahr 2010 starben 5,9 Millionen Menschen in den Regionen Südost-Asien und Westpazifik.

Die Sterbefälle durch Luftverschmutzung werden hauptsächlich durch Schlaganfälle, Herzerkrankungen, chronische Lungenerkrankungen oder Lungenkrebs ausgelöst. Außerdem beziehen sich etwa drei Prozent der von der WHO erhobenen Todesfälle auf Kinder mit akuten Atemwegserkrankungen.
Sprecher der WHO betonen, dass die Luftqualität in vielen Ländern dringend verbessert werden müsse.