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Sonnenbank – die (immer noch) unterschätzte Gefahr

Wer ins Solarium geht, möchte anschließend frisch und gesund aussehen. Doch gesund aussehen und gesund sein sind manchmal zwei paar Schuhe: Denn Menschen, die bis zu ihrem 35. Lebensjahr regelmäßig die künstliche Sonne in Anspruch nehmen, erhöhen ihr Hautkrebsrisiko um 200 Prozent.

UV-Strahlen sind lebenswichtig. Durch sie wird im Körper Vitamin D produziert, welches für den Knochenaufbau zuständig ist. Doch je nach Jahreszeit und Alter genügen schon 10-30 Minuten natürliches Sonnenlicht täglich zur Vitamin D-Erzeugung. Was zeitlich darüber hinaus geht, kann die Hautzellen schädigen und schlimmstenfalls zu Hautkrebs führen.

Wer sich zusätzlich unter die Sonnenbank legt, setzt sich einer enormen Strahlenstärke aus, die vergleichbar mit der Sonne mittags am Äquator ist. Die Internationale Krebsagentur (IARC) stufte Solarien bereits 2009 in die höchste Kategorie für Krebs auslösende Stoffe ein, sie sind demnach also ebenso schädlich wie Asbest oder Tabak.

Der Gesetzgeber hat reagiert: Seit Januar 2012 dürfen Minderjährige nicht mehr unter die Sonnenbank und die Sonnenstudio-Besitzer müssen Krebs-Warnhinweise aufhängen, wie sie auch auf Zigarettenpackungen zu lesen sind.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 224.000 Menschen an Hautkrebs, davon etwa 26.000 an der besonders gefährliche Variante „Malignes Melanom“ (schwarzer Hautkrebs). Er ist somit die häufigste Krebsart hierzulande. Das Risiko kann durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Sonnen- und vor allem Solarium-Strahlen stark vermindert werden.

Wer Unregelmäßigkeiten an seiner Haut, wie beispielsweise die farbliche Veränderung oder Vergrößerung von Muttermalen beziehungsweise die Entstehung rauer, schuppender oder Narben-ähnlicher Flecken feststellt, sollte möglichst bald einen Arzt aufsuchen, denn die Früherkennung von Hautkrebs kann Leben retten.