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Mehr Pflicht als Kür: körperliche Fitness bei Diabetes-Patienten

Zehn bis zwanzig Prozent der Diabetes-Patienten leiden zusätzlich unter der sogenannten diabetischen Neuropathie. Dies ist eine Nervenerkrankung, die durch den erhöhten Blutzuckerspiegel ausgelöst wird und sich durch Sensibilitätsverslust, Taubheitsgefühl und Schmerzen in den Füßen äußert. In besonders schweren Fällen kann die Neuropathie zum Verlust des Fußes durch Amputation führen.

Wissenschaftler des Institutes für Sportmedizin der Universität Münster untersuchten mit Hilfe von Schrittzählern das körperliche Alltagsverhalten von Neuropathie- Patienten und stellten fest, dass die Betroffenen sich generell zu wenig bewegten. Auffällig war, die Symptome in Abhängigkeit zur physischen Aktivität standen: Je stärker die Beschwerden, desto passiver der Patient. Doch das ist genau das falsche Verhalten, denn ein agil gestalteter Tagesablauf wirkt der Krankheit in der Regel entgegen. Damit ist nicht gemeint, dass sich jeder Betroffene zum nächsten Marathonlauf anmelden muss. Kleine Erledigungen ab und zu mit einem Spaziergang zu verbinden statt sich hinters Steuer zu setzen kann schon genügen. Zur Überprüfung der eigenen „Beweglichkeit“ raten Experten zu einem Schrittzähler. Zwischen 7.500 und 10.000 Schritte sollte jeder Patient täglich laufen. Auch sportliche Betätigungen wie schwimmen oder walken ist für Neuropathie- Betroffene empfehlenswert. Hier sollte aber vorher der Arzt konsultiert werden, da bei Diabetikern ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko besteht. Besonders sinnvoll sind Sportkurse für Diabetiker, denn dort sind alle Übungen auf die besonderen physischen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt.


Informationen zu Diabetikersportgruppen im Saarland finden Sie unter:

http://www.brs-saarland.de


Informationen zu Diabetes-Sport in ganz Deutschland finden Sie unter:

http://www.diabetes-sport.de