Zum Hauptinhalt springen

Wege aus der Stressfalle

Leistungsdruck, finanzielle Probleme und Zeitmangel: 80 Prozent der Deutschen klagen laut Forsa-Umfrage über zu viel Stress. Der kann großen gesundheitlichen Schaden anrichten.

Jeder fühlt sich mal gestresst, das ist nicht nur normal sondern sogar sinnvoll. Unser Körper reagiert auf belastende Einflüsse mit der unmittelbaren Freisetzung von Hormonen, die Gehirn und Muskeln mit mehr Energie versorgen sowie die Geschwindigkeit von Herzschlag und Atmung erhöhen. Somit sorgen Adrenalin, Cortisol und Noradrenalin für eine höher Leistungsfähigkeit und machen uns fit für Notsituationen. Haben wir die stressige Angelegenheit gemeistert, ziehen sich die Hormone zurück und der Körper enspannt sich wieder. Dieses „Hoch- und wieder runterfahren“ nennt man positiven Stress, denn er ist nützlich und nicht gesundheitsschädlich. Negativer Stress bedeutet hingegen, dass die Hormone in ständiger Alarmbereitschaft sind, weil wir permanent unter Druck stehen. Dies zieht eine hohe körperliche Belastung nach sich. In der Folge drohen Kopfschmerzen, hoher Blutdruck, Sodbrennen, Magengeschwüre oder schlimmstenfalls Herzinfarkt oder Schlaganfall. Auch die Psyche kommt nicht ungeschoren davon. Die Konsequenzen von negativem Stress sind Nervosität, Lustlosigkeit, Depression und totale Überforderung bis hin zum Burnout-Syndrom. Falls hier ein Verdacht besteht, sollte der Betroffene in jedem Fall ärztlichen Rat in Anspruch nehmen.

Wir leben in einer sich schnell und ständig wandelnden und somit äußerst stressigen Welt, vor allem was Job und Karriere betrifft. Arbeitgeber verlangen ein hohes Maß an Flexibilität und Einsatz, doch jeder Mensch hat seine persönliche Belastungsgrenze, die er unbedingt kennen und akzeptieren sollte. Ist diese nämlich überschritten, entsteht negativer Stress. Für diejenigen die bereits in der Stressfalle sitzen, hier einige Tipps, die beim „Befreiungsschlag“ helfen:

- Nehmen Sie das Wörtchen „Nein“ in Ihren Wortschatz auf. Sie sind nicht für alles und jeden zuständig. Kollegen und Familie werden mehr Verständnis haben, als sie glauben.

- Denken Sie einmal pro Woche nach, was Sie tun können, um den Stress in Ihrem Leben zu senken. Halten Sie sich dabei vor Augen, welche Aufgaben Ihnen besonders wichtig sind und welche eher zweitrangig. Schreiben Sie sich eine To-Do-Liste, denn eine gut strukturierte Alltagsplanung beruhigt die Nerven. Wichtig dabei:

unangenehme Dinge zuerst erledigen!

- Versuchen Sie, in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren und schrauben Sie die Ansprüche an sich selbst etwas zurück. Wir sind alle nur Menschen und machen auch mal Fehler.

- Treiben Sie Sport, denn körperliche Betätigung baut die Stresshormone ab. Ebenso gesund für Körper und Geist sind Entspannungsübungen oder Spaziergänge an der frischen Luft.

- Achten Sie unbedingt darauf, genug zu schlafen. Je stressiger der Tag, desto wichtiger die Regenerationsphasen für Körper und Seele.

- Essen Sie viel Obst und Gemüse. Durch eine gesunden Ernährung wird man leistungsfähiger und stressresistenter. Kaffee, Nikotin und Alkohol bewirken das Gegenteil. Deshalb: öfter mal verzichten!

- Glauben Sie an sich selbst. Das klingt simpel, ist aber sehr wichtig. Denn meistens ist Stress „hausgemacht“ und ein gesunden Selbstbewusstsein hilft dabei, die Nerven zu behalten.

- Reden Sie regelmäßig mit Freunden oder Angehörigen über Ihre Sorgen. Manchmal wirkt ein guter Zuhörer bei der Bewältigung von Stress Wunder. Dabei werden Sie auch feststellen, dass auch anderen das Leben manchmal über den Kopf wächst und das ist doch auch ein kleiner Trost.