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Typ-2-Diabetes führt häufiger zu Amputationen

Eine englische Studie, die die Häufigkeit von Amputationen auf der britischen Insel untersucht hat, kommt zu dem Schluss, dass sich die Zahl der Amputationen bei Typ-2-Diabetikern innerhalb zehn Jahren um über 70 Prozent erhöht hat. Mussten sich 1996 noch 2,4 von 100000 Patienten einer sogenannten Minor-Amputation (Amputation unterhalb des Knöchels) unterziehen stieg dieser Wert 2005 auf 4,1/100000. Größere Amputationen stiegen im selben Zeitraum von 2,0 auf 2,7 von 100000.

Parallel zu dieser Operations-Zunahme unter Typ-2-Diabetikern hat sich die Versorgung der Patienten mit Typ-1-Diabetes offensichtlich verbessert. Um 11,4 Prozent sind die Minor-Amputationen zurückgegangen, größere Operationen sogar um 32,4 Prozent.

Dass der Diabetes Typ-2 noch immer viel zu häufig erst sehr spät diagnostiziert wird, sehen die Studienleiter als eines der Hauptprobleme beim Kampf gegen die Fußulzera, die bei langer Nicht-Behandlung die Amputation der unteren Extremität zumeist unumgänglich macht. Diabetologen glauben, dass mehr als 80 Prozent aller Amputationen vermieden werden könnten, wenn die betroffenen Diabetiker die Risikofaktoren wie Blutzucker und Blutdruck im Griff behielten.

Ist der Diabetes erst einmal diagnostiziert, müssen die Patienten entsprechend geschult werden, um die eigenen Risikofaktoren kompetent beobachten, bewerten und bei Bedarf entsprechend reagieren zu können. Fehlt diese Schulung, geht der Patient nicht selten erst zum Arzt, wenn eine Rettung der betroffenen Extremität nicht mehr möglich ist.